Sportler des Jahres 2016

Fritz Bartel

Sportler des Jahres mit 91 Jahren!

BREKLUM  Der Sportverein Germania Breklum von 1920 e.V. wählte den 91jährigen Fritz Bartel aus Breklum zum Sportler des Jahres 2016. Er ist der älteste Sportler, dem im Laufe der fast 100jährigen Vereinsgeschichte diese Ehre je zu Teil geworden ist.

Fritz Bartel, der der Boulesparte „Die Geest-Bouler“ angehört, ist seit dem 1. Januar 2012 Mitglied im SV Germania Breklum. Er vollendete am 26. Februar 2017 sein 91. Lebensjahr. 

Fritz Bartel, gebürtiger Hesse, war aktiver Soldat im 2. Weltkrieg und hat bis zu seiner Rente in verschiedenen Berufen in Frankfurt am Main gearbeitet. Nach der Eheschließung seiner einzigen Tochter in Nordfriesland, zog er mit seiner Frau von Frankfurt nach Bredstedt. Nachdem seine Ehefrau verstorben war, zog er in eine eigene Wohnung in den neu errichteten Anbau des Hauses seiner Tochter und Schwiegersohn in Breklum ein.

Auch heute noch versorgt er sich im Alltag selbst, ist ein gern gesehener Kunde in Cafés und Restaurants und fährt in seinem roten Auto durch die Lande.

Sein ganzes Leben lang ist er dem Sport eng verbunden gewesen und geblieben. In seiner Jugend als Judoka, Fußballer und später als Erwachsener als Autorennfahrer und Radrennsportler. Seine große Leidenschaft aber galt dem Kegelsport, die ihn bis zur Teilnahme an den deutschen Meisterschaften trieb und der er bis zu seinem Umzug nach Nordfriesland als aktiver Sportler (damals auch schon über 70 Jahre) und auch als Schiedsrichter treu gewesen ist. Kaum in Nordfriesland angekommen, war er als „Edelfan“ bei jedem Fußballspiel seines Enkels Michel, Torwart seit der G-Jugend beim SV Germania Breklum, von Anfang an als fester Bestandteil (Opa Frankfurt!) immer am Spielfeldrand dabei.

Aber erst im hohen Alter von 85 Jahren kam Fritz Bartel zum Boulesport. Die Breklumer Boulespieler erinnern sich noch genau an den Wintertag im Jahr 2011 als ein kleiner, alter Mann im Sportpark erschien, eine Weile dem sportlichen Treiben beim Boulespiel zuschaute und dann erklärte: „Ich bin der Fritz. Mir gefällt’s. Ich bleib hier!“

Seit diesem Tag ist Fritz Bartel keinem Training und keinem Spiel ferngeblieben und das sind immerhin über 100 Tage im Jahr. Auch auf Bouleturnieren auf eigenem Platz oder bei anderen Vereinen in ganz Schleswig-Holstein, war und ist er immer noch mit von der Partie. Solche Turniere dauern in der Regel 6 – 8 Stunden und erfordern eine gute Kondition und eine anhaltende Konzentration. Aber über diese beiden Eigenschaften verfügt der hessisch babbelnde „Frankfurter Jung“, wie er sich selbst bezeichnet, immer noch. Beim Spiel mit den Eisenkugeln ist er wegen seiner hervorragenden Schusstechnik, mit der er die Kugeln der gegnerischen Spieler (manchmal auch die der eigenen Spieler) aus dem Spiel entfernt, berüchtigt. Er ist der einzige Boulespieler, der im Winter ohne Handschuhe auskommt.

Auch gesundheitliche Rückschläge in den vergangenen beiden Jahren konnten ihn nicht davon abhalten, den Sport mit der eisernen Kugel mit Leib und Seele weiterhin zu betreiben. Im Gegenteil. Seine gute Konstitution und die Aussicht nach schneller Genesung mit seinem geliebten Boulesport weitermachen zu können, gaben ihm Kraft und Lebensfreude.

Fitz Bartel ist ein Vorbild für die Jugend im Sportverein und zugleich der Beweis, dass auch im hohen Alter von 91 Jahren noch Leistungssport betrieben werden kann.

Fritz Bartel verstarb am 13. März 2018 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 92 Jahren im Kreise seiner Familie.

"Unser Fritz" im Kreise anderer geehrter Sportlerinnen und Sportler des SV Germania Breklum.

Ich glaube er fühlt sich zwischen den jungen Leuten richtig wohl.

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